Lehrter
Vespa-Freunde haben eine "flotte Biene" 
Vier Clubmitglieder erfüllen sich einen Traum
Es begann schon vor
einigen Jahren, dass sich bei 4 Mitgliedern des Vespa-Club Lehrte der
Gedanke in ihren Köpfen festsetzte, sich eine alte Ape zu besorgen
und diese durch Eigenar-beit wieder ein-satzbereit zu machen. Die Ape
(auf Deutsch Biene) ist ein Vespa-Roller, um den herum eine Karosserie
mit Dach und zwei Türen, und statt des Hinterrades eine Achse mit
zwei Rädern auf der eine Ladefläche gebaut ist. Von so einem
Gefährt träumten die vier, Klaus Starck(44) Karl-Heinz Barg(53),
Bruno Schink(60) und Joachim Jackowski(64), schon seit langem. Es sollte
ein Gefährt sein, dass nicht jeder hat, also ein echter "Hingucker".
Vor knapp 3 Jahren war es dann so weit, die Gedanken wurden in die Tat
umgesetzt. Auf einer Motorradausstellung auf dem hannoverschen Messegelände
wurden die ersten Kontakte mit jemand geknüpft, der wusste, wo es
so etwas in Italien günstig gibt. Also fuhren sie mit einem Transporter
ins "Ape-Land" Italien an den Lago di Como. Schon auf dem Hinweg
waren sie überzeugt davon, gleich beim ersten Versuch ein Gefährt
zu finden, das ihren Vorstellungen entsprach.So war es dann auch. Wieder
in Lehrte angekommen, waren die 4 stolze Besitzer einer "Ape 400"
Baujahr 1966. Schon beim Abladen am Clubheim wurde das Gefährt von
denjenigen bestaunt, die es auch noch als Gefährt erkannten und allen
war klar: die 4 haben sich aus Italien einen Schrotthaufen auf 3 Rädern,
einen echten "Pflegefall", geholt. Aber die 4 ließen sich
nicht entmutigen.
In den folgenden 2 ½ Jahren trafen sie sich nun einmal wöchentlich
, um aus ihrem Pflegefall wieder ein attraktives Gefährt zu machen.
Sie schweißten, schraubten, schliffen, hämmerten und sägten,
lackierten und hobelten, ja sogar Näharbeiten an der Sitzbank wurden
eigenhändig durchgeführt. Auch war von dem "schlüpferblauen"
Lack, der anfangs noch unter dem Rost durchschimmerte, bald nichts mehr
zu sehen. Als in Deutschland jedoch keine nötigen Ersatzteile mehr
zu bekommen waren, wurde kurzerhand noch mal nach Italien gefahren, um
diese zu besorgen.
Insgesamt haben die vier "Ape-Ingenieure", wie sie von ihren
Clubkameraden respektvoll genannt werden, über 2000 Stunden Eigenarbeit
in ihre Biene investiert. Eine Investition, die sich wirklich gelohnt
hat; so dass aus dem einstigen Pflegefall eine ansehnliche, attraktive
"flotte Biene" in taubenblauem Lack geworden ist.
Ihren großen Auftritt wird die Ape am 15. und 16. Juli d.J. haben,
wenn in Lehrte das Deutsche Vespa-Treffen stattfindet. Dann wird sie sicherlich
als flotte und auch fleißige Biene zwischen Clubheim und Schützenplatz
Lasten hin und her transportieren und vielen Lehrtern bald ein vertrautes
Gefährt im Stadtbild sein.
Bericht: Jürgen Schönemeier - Juni 2006
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